Willkommen in meiner Chaosküche

Hier findest Du die Ergebnisse und Katastrophen meiner experimentellern Küche.

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Freitag, 23. März 2007

Backen wie die Römer - Gerstenbrot nach Plinius d.J.

In der Zeitschrift "Denkmalpflege und Kulturgeschichte" findet sich in der aktuellen Ausgabe ein Artikel "Eintopf oder Brot? Zubereitungsversuche von Gerste", der untersucht, wofür man in der Antike Gerste verwendet hat. Manche Quellen behaupten, dass Gerste nur als Viehfutter gedient habe. Dem widersprechen jedoch Funde von verkohlten Gerstenkörnern, die nahelegen, dass der Mensch die Gerste bearbeitet hat. Außerdem finden sich antike Quellen, so z.B. auch in der Bibel, die von Gerstenbrot sprechen. Die Autorin des Artikels, Dr. Angela Kreuz, hat daher im Selbstversuch versucht herauszufinden, was man aus Gerste herstellen kann. Die Gerste wurde auf einer echt römischen Steinmühle auf der Saalburg zu Mehl und Schrot verarbeitet. Dies gestaltete sich offensichtlich einigermaßen schwierig und langwierig, bis backfertiges Mehl entstand. Neben einem Eintopfrezept mit Gerstenschrot wird in dem Artikel auch ein Rezept für Brot aus Gerstenmehl und Linsenmehl angegeben, das so oder so ähnlich auch von Plinius d.J. beschrieben wird. Ich habe mich entschlossen, das Rezept nachzubacken.

Das Ergebnis, ein kastenförmiges goldbraunes Brot, finde ich durchaus gelungen. Die Krume ist fest und etwas rissig. Das Brot schmeckt wie ein "normales" Vollkornsauerteig-Brot. Es ist vllt etwas krümeliger, aber z.B. mit Quark und Marmelade zum Frühstück sehr lecker.

gersteganz

So sieht das Brot im Anschnitt aus. Es ist sehr kompakt wegen des vollen Korns. Ich mag das sehr gerne, mein Liebster eher weniger.

gersteanschnitt

Zutaten:
685 g Gerstenkörner
75 g Linsen
1 TL Zucker
1 Würfel Hefe (Ich habe 1 1/2 Päck. Trockenhefe benutzt)
1 Päck. Sauerteigextrakt (hier: Alnatura)
Salz
500 ml Wasser (habe ich im Vergleich zum Orginalrezept ewas erhöht, da mit der Teig arg trocken erschien)

Zubereitung:
1. Gerstenkörner und Linsen zu feinem Mehl mahlen. Meine kleiner Bosch (mein Küchenmaschine) hat das anstandslos und schnell erledigt. Das ist wohl kein Vergleich zu römischen Steinmühlen. Etwas seltsam fand ich es, Linsen zu mahlen, aber die Gebrauchsanweisung der Getreidemühle sah darin keine Probleme. Anscheinend mahlt sie auch Mais, Reis und Co. Nur mit Ölsaaten soll man bei einer Steinmühle vorsichtig sein.

2. Hefe mit 1 TL Zucker und etwas Wasser verrühren. In das Mehl eine Mulde machen, Hefe hineingießen und 15 Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen. (Bei mir ist das bei 35 Grad im Backofen.)

3. Sauerteigextrakt, etwas Salz und Wasser zum Teig geben und ausgiebig verkneten, bis ein elastischer Teig entsteht. 30 Minuten gehen lassen.

4. Teig in eine ausgefettete Kastenform füllen und weitere 30 Minuten gehen lassen. Das ganze geht sicher auch ohne Kastenform einfach so auf dem Backblech als Laib, da der Teig eher fest ist.

5. Bei 200 Grad 50-60 Minuten backen. Das Brot ist (wie üblich) fertig, wenn es beim Draufklopfen hohl klingt.

Fisch in der Folie mit Fenchel-Orangen-Gemüse

Dieses Essen war sehr lecker gedacht, aber wegen nicht so toller Zutaten war ich geschmacklich etwas enttäuscht. Wichtig ist, denke ich, dass man guten Fisch nimmt und nicht unbedingt TK-Fisch. Außerdem hatte ich den Fenchel eingefroren. ER war nach dem Auftauen sehr weich. Da hätte ich mir mehr Bis gewünscht. Optisch finde ich das Essen, aber durchaus gelungen.

fenchelfisch

Zutaten:
Fischfilet z.B. Seelachs
Zitronensaft
1 Fenchelknolle
1 Zwiebel
1 Orange
Soßenbinder
Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, Dill

Zubereitung:

1. Fischfilet säubern und mit etwas Zitronensaft ansäuern. Dann salzen und pfeffern. Orange filetieren, dabei den Saft auffangen

2. Zwiebeln kleinschneiden, Fenchel putzen und in Streifen schneiden. In einer Pfanne mit etwas Öl Zwiebeln glasig dünsten, dann Fenchel dazugeben und mitdünsten, der Fenchel soll aber noch Biss haben, da er im Ofen weitergart. Gemüse salzen und pfeffern.

3. Fenchel-Zwiebel-Mischung auf ein Stück Alufolie geben, Fisch obendrauf legen, mit Dill bestreuen. 2/3 der Orangenfilets auf den Fisch legen. Alufolie zu einem Paket zusammenfalten und bei 180 Grad im Backofen ca. 15 Minuten lang garen.

4. Für die Soße, Orangensaft und restliche Orangenfilets in die Pfanne geben, in der das Gemüse gedünstet wurde, ggf. mit Gemüsebrühe (oder Weißwein) auffüllen, aufkochen lassen und mit Soßenbinder andicken. Mit Salz, Pfeffer und Dill abschmecken.

Dazu passt Reis. Außerdem hatte ich noch Broccoli dazu. Wenn man viel Fenchel hat, braucht man aber keine extra Gemüsebeilage.

Sonntagsessen....

Heute ist zwar schon Freitag, aber wegen einiger Programmierarbeit und einer erneuten, schmerzhaften Zahngeschichte komme ich erst jetzt dazu, Euch an unserem Sonntagsessen teilhaben zu lassen. Es gab Bratkartoffeln, wie nur mein Freund sie hinbekommt, und Rosenkohl-Möhren-Gemüse in heller Soße. Endlich habe ich nämliche eine Mehlschwitze hinbekommen, die keine Klümpchen hatte. Von der Zubereitung ist das Essen nichts besonderes, aber ich finde, es sieht gut aus und war extrem lecker, so dass es sich einen Blogeintrag verdient hat.

sonntag

Für die Bratkartoffeln, Kartoffeln schälen, kleinschneiden und vorkochen. Zwiebeln kleinschneiden. Pfanne mit wenig Öl heißwerden lassen, dann Kartoffeln dazugeben und bräunen, Zwieben später dazugeben, so dass zur gleichen Zeit die Zwiebeln glasig und die Kartoffeln die geünschte Bräunung haben. Mit Salz, Pfeffer, Paprika und Majoran würzen. Das wichtiges bei diesen "low fat" Bratkartoffeln ist Geduld und die richtige Hitze der Pfanne. Deshalb ist für Bratkartofeln bei uns mein Freund zuständig. ;-)

Für das Rosenkohl-Möhren-Gemüse, Möhren schälen und in dünne Scheiben schneiden. TK-Rosenkohl und Möhren bis zur gewünschten Bissfestigkeit kochen und abgießen. Mit salz und Muskat würzen.

Für die Mehlschwitze (und auf die bin ich diesmal besonders stolz), Halbfettbutter schmelzen, den Topf von der Platte nehmen, Mehl (hier war es Vollkornweizenmehl) dazugeben, kurz anschwitzen, dann nach und nach etwas Flüssigkeit dazugeben und sofort verrühren, damit die Klümpchen keine Chance haben. Am Ende restliche Flüssigkeit dazugeben und aufkochen lassen. Nach Belieben würzen. Meine Mehlschwitze habe ich mit etwas Milch und Brühe gemacht. Gewürzt wurde mit Salz, Pfeffer, Paprika und Muskat.

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